Der entfesselte Skandal

Im Rahmen des PR-Panther 2014 hatten wir für die Key Note einen Gast aus Deutschland, der dort derzeit von TV-Show zu TV-Show weitergereicht wird:  Bernhard Pörksen, seines Zeichens Professor für Medienwissenschaften an der Universität Tübingen und Autor mehrerer Sachbücher, u.a. „Der entfesselte Skandal. Das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter“. Pörksen stellt fest, dass im Zeitalter der digitalen Überall-Medien und der wechselseitigen Dauerbeobachtung der Skandal allgegenwärtig ist.

Richtig: so gut vernetzt wie wir sind, kann es jede und jeden und jederzeit treffen. Wenn wir uns in das System begeben, muss uns das bewusst sein.

Hier der Link zu seinem Vortrag auf re:publica 2012:

https://www.youtube.com/watch?v=1_ti46R9TRQ

Pörksen gibt gegen Ende des Vortrags auch ein „Kochrezept“ zur Bewältigung – die vier Prinzipien:

1 Sehr schnell reagieren.

2 Sehr transparent reagieren: es gibt nur eine Chance und mit ihr muss alles (!) aufgedeckt werden.

3 Sich auf die neue Viel-Kanaligkeit einstellen.

4 Und sich immer bewusst sein: man schreibt das Skript des  Skandalisierungsprozesses selbst.

Die Punkte 1-3 würden alle, die sich jemals mit Krisen-PR beschäftigt haben, sofort unterschreiben. Das ist BeraterInnen-Handwerkszeug.

Der 4. Punkt naturgemäß auch, aber er erfordert  von den „Skandal-Betroffenen“ ein gehöriges Maß an Distanz, stehen sie doch von einem Moment auf den anderen in einem für sie ungewohnten und unangenehmen Kontext im Rampenlicht. Und von den BeraterInnen ein gehöriges Maß an Einfühlungsvermögen!

 


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